Montag
Heute sind wir also angekommen. Zuerst haben wir (die ganze Gruppe von VisitOZ) was gegessen und Papiere über uns selber ausgefüllt. Dann sind wir auf unsere Farmen (zwei gab es) gekommen. Wir haben quasi nur kurz die Sachen in das Gebäude, in dem wir schlafen sollten, geworfen und sind dann direkt zu den Ställen gefahren. Dort haben wir dann Justin beim Reiten zugeguckt. Das war recht cool. Er hat sein Pferd dazu gebracht, sich hinzulegen und hat sich dann so halb drauf gesetzt. Als es dann aufgestanden ist, saß er drauf. Später haben wir die Pferde wieder alle in ihre Boxen gebracht und sie gefüttert. Dann gib es also nach Hause. Geduscht haben wir aber nicht hier. Denn hier haben sie nur eine Dusche.
Wir also unsere Sachen geholt und los zu dem CrossPolo Klub, den Justin gebaut hat, wo genug Duschen für jeden von uns waren/sind. Als wir wieder zu Hause waren, haben wir uns auf der Veranda noch eine Weile unterhalten, bis es dann Essen gab. Noch ein bisschen Karten gespielt und dann ging es auch schon ins Bett.
Dienstag um 6.30 Uhr sind wir aufgestanden. Nachdem wir gefrühstückt haben, sind wir wieder rüber zu Stall gefahren. Dort haben wir dann die Pferde gefüttert und raus gelassen. Daniel, der gestern Abend noch gekommen ist Victor und ich sind mit Philipp, einem von der Farm hier, zum Heu holen geschickt worden. Wir haben insgesamt 83 Ballen geholt, die wir ein uns ausladen mussten. Später am Tag sind wir dann noch geritten.
Es klappte, was mich an geht, finde ich überraschenderweise recht gut. Auch wenn ich nach wie vor noch nicht den Takt beim Trapp finde, um nicht auf und ab zu hüpfen.
Mittwoch
Heute war ein Wahnsinn Tag. Wie immer sind wir morgens zum Stall rüber gefahren und haben die Boxen sauber gemacht. Während wir dabei waren, dies zu beenden, ist ein recht großer LKW gekommen, auf den wir die Pferde die Justine ausgewählt hat, auf geladen haben. Es passten 10 drauf. In den Anhänger hinter dem Auto hatten wir noch 3 weiter. Wir dann also alle in die Autos und los ging das mustering. Mustering bedeutet, so weit ich das bis jetzt mitbekommen habe: Vieh einfangen, Vieh treiben, branden und verladen. Wenn ich es genauer weiß, werde ich es berichtigen.
Also wir losgefahren. Die Farm war 1 Stunde mit dem Auto entfernt. Als wir dann da waren sind Victor und ich erst ein Mal zu Fuß unterwegs gewesen. Ich hatte noch ein Pferd am Strick, was ich führen sollte. Nach einiger Zeit hatte Justin, (Justin gehört die Farm hier, auf der wir gerade sind) oder einer der andern, die nach Vieh gesucht haben, welches gesehen. Wir sollten dann loslaufen und zu den kommen. Man muss sich das Ganze so vorstellen. Das Stück Wald, wenn man es Wald nennen kann, war mehr wie ein Jungle. Bäume, Büsche, Lianen … überall. Nun hieß es, die Kuh dort drin zu jagen und zu fangen. War gar nicht so einfach. Wir sind ca. 1 ½ Stunde zu Fuß (wir waren 6 Jungs) der Kuh hinterhergerannt und haben versucht, sie auf den Boden zu bekommen.
Wildes Vieh, sie hat ein richtig angegriffen. Ich muss aber sagen, es hat richtig Spaß gemacht. Hin und her sind wir gelaufen, hinter den Bäumen haben wir uns verstecken müssen, damit sie uns nicht umrennt. Bäume kann man die meisten gar nicht nennen, denn sie hatten ca. einen Durchmesser von 10 cm, wenn überhaupt. Es hat aber als Schutz gereicht. Immer wieder haben die anderen versucht, sie am Schwanz zu packen. Ich gebe ehrlich zu, dass ich am Anfang noch nicht so richtig wusste, wo meine Grenzen sind bzw. ich hatte irgendwie noch zu viel Respekt vor der Kuh. So beim Hin und Her jagen ergab sich dann doch ein Mal die erste Chance und ich hab mir ihren Schwanz gegriffen. Tja, nicht so gelaufen, wie ich es mir erhofft hatte.
Es ist vorher zwei andern auch schon so im etwa ergangen. Sie haben auch den Schwanz gegriffen, der war aber sau rutschig wie ach bei mir und sie sind beide aufeinander gefallen und gegen einen Baum. Mich hat sie gegen einen Baum geschliffen, an dem ich dann hegen geblieben bin und sie dann verloren habe. Als sie nahe eines Baches kam und Monro (ein andere von den, die geholfen haben) ihr an den Kopf gesprungen ist und versucht hat, sie umzuwerfen. Da hab ich mich dann auch getraut, da ich auch gerade noch der Einzige war, der da war und hab sie am Schwanz gepackt. Finally haben wir sie dann nieder bekommen. Ich hätte nie gedacht, das es so anstrengen sei wird, was wir gemacht habe.
Es ist ja nicht nur, dass wir einfach gerannt sind, sondern man musste schnelle Hacken links rechts schlagen und sich ducken und springen, um nicht an irgendwelchen Bäumen hängen zu bleiben. Es ist dann ein LKW gekommen, mit dem wir die Kuh aus dem Gebüsche einen kleinen Berg hinauf gezogen haben. Sah schon ziemlich schmerzvoll aus. Als sie dann oben war die andern sie am LKW festgebunden und sie mussten dann wohl oder übel neben her laufen. Alufeinmal ging das Geschreie wieder los. Wir Jungs hier also alle wieder hinter her. Man man sie am Schwanz hat und nicht abrutsche, kann man sich das so wie Wasserski fahren vorstellen. Nur eben übers Feld. Kurze Zeit drauf hatten wir sie dann aber.
Das Einzige, was BLÖD war, ist das, als Justin sie auf den LKW gezogen hat und Monro ein andere und ich rein geklettert sind, um sie aufzurichten, sie leider gestorben ist. Echt doof. Dann gab es erst ein Mal Lunch. Lecker Sandwichs und Softdrinks und Krecker und so. Danach sind dann sogar Victor und ich mit auf die Pferde und die Berge rauf. Ich hätte nicht gedacht, dass das so viel Spaß macht, geschweige den ich kein Mal runtergefallen bin. Den hohen Berg, den man auf den Bildern sehen kann, sind wir ganz hoch. Ich glaube, dass wenn man nicht da war, man sich das nicht vorstellen kann, wie es da oben war oder wie die Landschaft überhaupt ist, da die Bilder so etwas nicht wirklich wieder geben. Der Grund dafür, dass wir den Berg hoch sind, war, das wir noch mehr Kühe gesucht haben.
Gefunden haben wir leider keine mehr. So sind wir dann wieder mehr oder weniger unverrichteter dinge den Berg wieder runter und haben die Pferde verladen und sind nach Hause. Nachdem wir dann die Pferde versorgt haben, sind wir wie immer Duschen und dann gab es, nach dem wir wieder wegen den Jobs eine Weile telefoniert haben, auch schon Essen.
Donnerstag
Heute ist der Tag anfangs wie die andern Tage verlaufen. Also hieß es mal wieder sauber machen, füttern und der gleichen. Morgens haben wir dann altes Holz durch die Gegend geräumt und sauber gemacht. Nach dem Mittagessen haben wir dann PoloCross gespielt. Ohh, ich kann nur sagen, das macht Spaß. Man hat eine Art Kescher in der Hand.
Nur kleiner und der Stab ist ein bisschen länger, sodass wenn man sich zur Seite lehnt, man damit den Ball vom Boden auf heben kann. Man muss aufpassen, dass, wenn man versucht den Ball aufzusammeln, nicht vom Pferd rutscht. Am besten geht es, wenn man gerade eine Kurve macht, da der Schwung einem dann hilft. Das Spielfeld ist ca. so groß wie ein Fußballfeld. Man hat einfach zwei Stäbe auf jeder Seite durch die man durch spielen muss. Die weiteren Regeln kenne ich leider noch nicht. Ich weiß nur, dass es sehr viel Spaß macht. Nach dem Daniel von Pferd gefallen ist und wir sein Pferd wieder einfangen mussten, haben wir noch ca. 10 Min gespielt und dann sollten wir wieder zurückkommen. Viel mehr haben wir dann an dem Tag auch nicht mehr gemacht.
Freitag
Wie immer hat auch heute der Tag angefangen wie immer. Als wir dann wieder auf dem Hof waren, haben wir wieder ausgemistet und sauber gemacht. Ich bin dann mit Mitch zusammen den Traktor gefahren und haben Mist für die Beete geholt. Noch vor dem Lunch sind Freunde von dem Juastin gekommen und haben Pferde in ihre Trucks geladen, da sie alle gegen Mittag zu einen PoloCross Wochenende losgefahren sind. Nachmittags haben wir dann gelernt, wie man Zäune wieder gespannt und gebaut. Heute sind wir ein bisschen früher zurückgefahren, so das wir Zeit hatten zu packen, da der Bus uns am nächsten Morgen um 8 Uhr abholten sollte.
Samstag
Wie gesagt kam der Bus um 8 Uhr auch und hat uns mitgenommen. Auf der andern Farm haben wir dann noch die andern 4 Leute eingesammelt und sind dann weiter nach Brisbane zum Flughafen gefahren. Dort sitze ich jetzt immer noch. Um 9 Uhr soll der Flieger nach Darwin gehen. Mal gucken wir es dort so sein wird.